Paraolympische Spiele - Elke Seeliger und Tim Focken auf dem Weg nach Tokio

Nominierung Tokio Paralympics 2021Vier Jahre dauert es normalerweise und wegen der Corona Pandemie verspätete sie sich noch einmal um ein Jahr. Wenn es denn nun endlich losgeht, und die Sportlerinnen und Sportler sich auf den Weg zu den Paraolympischen Spielen in Richtung Tokio aufmachen, dann sind auch zwei Athleten aus dem NWDSB, von den rund 150 Sportler/innen die der Deutsche Behindertensportverband entsendet, dabei. Elke Seeliger und Tim Focken, beide vom SV Etzhorn, werden in ihren Disziplinen um einen Finaleinzug und damit, bei optimalen Bedingungen, um eine Medaille kämpfen. Wir drücken jedenfalls die Daumen, dass das, was die beiden sich vorgenommen haben, auch in Erfüllung geht.

Pressewart des NWDSB Stefan Klaassen hat im Vorfeld der Paraolympischen Spiele mit den beiden Athleten ein Interview  geführt. Die Fragen und Antworten sollen dazu beitragen, dass die Leserinnen und Leser unserer Homepage die beiden Akteure noch besser kennen lernen.

 

Fragen an Elke Seeliger und Tim Focken  - Teilnehmer der Paralympischen Spiele in Tokio

Elke Seeliger1Tim Focken

 

Eine kurze Vita: Name, Alter, Verein, Disziplin in der Du in Tokio antrittst

Elke Seeliger:  49 Jahre, Ich schieße für die Vereine  SV Stuhr von 1912 und SV Bassum von 1848. In Tokio starte ich in den Disziplinen R8 – KK 3x40 und R6 – KK liegend

Tim Focken:  36 Jahre  Schützenverein Etzhorn    Para Sportschießen Klasse SH2, R9

 

 

Schießen ist meine Leidenschaft, weil…?

Elke:  Ich liebe die Herausforderung von Geist und Konzentration, und weil ich am Ende alleine für mein Handeln und mein Ergebnis verantwortlich bin.

Tim:  …es einfach Spaß macht! Sportschießen ist hoch komplex. Die mentale Stärke steht an erster Stelle danach folgen die perfekten Handlungsabläufe die man über einem sehr langen Zeitraum halten muss, das reizt mich immer wieder auf neue.

Mit welchem Sportler würdest Du gerne einmal die Rollen tauschen?

Elke:  Mit keinem

Tim:  Mhhhh, eigentlich mit niemanden. Ich schreibe meine eigenen Geschichten und verfolge meine sportlichen Ziele selbst. Sportliche Vorbilder habe ich eine Hand voll, aber tauschen wollen möchte ich mit niemanden.

Was war der Höhepunkt Deiner bisherigen Karriere?

Elke:  Die Paralympischen Spiele in Rio 2016

Tim:  Mein persönlicher Höhepunkt war mein erster deutscher Meistertitel.  Da ist buchstäblich der Knoten geplatzt. Dieser eine Sieg gab mir mein Selbstvertrauen meine Kraft zurück.

Wie entspannst Du nach einem Wettkampf?

Elke:  Ich gehe gerne Angeln

Tim:  Höre meistens eine Playliste und schotte mich ab, um meinen Wettkampf im Nachklang zu analysieren. Im späteren Verlauf gehe Laufen, wenn es nicht geklappt hat mit der Musik!

Wer ist ein Vorbild für Dich?

Elke:  ???

Tim:  Menschen die mich inspirieren mir aufzeigen wie wertvoll das Leben ist und es andere Dinge gibt, die Wichtiger sind.

Was wäre bei einem Wettkampf der absolute Horror für Dich?

Elke:  Ein Defekt oder Verlust der persönlichen angepassten Ausrüstung. Mein Schießrollstuhl z.B. ein Unikat und nicht ersetzbar.

Tim:  Soweit setze ich mich gar nicht mit einem Wettkampf auseinander. Ich nehme eine Situation so an wie es kommt. Horrer wäre, wenn es einen ersatzlosen Abbruch gäben würde.

Disziplin steht für Topathleten an oberster Stelle. Wofür wirfst Du jede Disziplin über Bord?

Elke:  Vor den Spielen ein absolutes No Go

Tim:  Verstehe die Frage nicht. Athleten im Spitzenbereich können sich nur mit viel Disziplin als Topathlet/in entwickeln. Wenn die Frage darauf abzielt, welche Trainingseinheit nicht meine ist, ist es autogenes Training.

Welche Sportart fasziniert Dich neben dem Schießen am meisten?

Elke:  keine

Tim:  Triathlon, Tischtennis, Leichtathletik im Allgemeinen

Mit dem Wissen von heute; was würdest Du rückblickend anders machen?

Elke:  Früher anfangen, mein Leben zu genießen

Tim:  Es nicht jedem Recht machen zu wollen, auch mal "Nein" sagen. Mehr Abstand nehmen von Menschen, die einem nicht guttun.

Elke SeeligerTim Focken3

 

Was würdest Du einem jungen Sportler/Schützen am Beginn seiner Karriere raten bzw. mit auf den Weg geben?

Elke:  Nimm Dir immer ein Ziel nach dem Anderen vor, und traue dich die Erfahrenen zu fragen.

Tim:  Behalte dein Ziel klar vor Augen! Gehe mit Niederlagen sportlich und Fair um. Das macht die Groß und du wirst Erfolg haben.

 

 

Letzte Fragen zur aktuellen Lage in Tokio in Sachen Corona. Was meinst Du? Wie wirst Du mit dem Fehlen der Zuschauer beim Wettkampf zu recht kommen?

Elke:  Im Wettkampf selbst ist das kein Problem, da ist man sehr stark auf den einzelnen Schuss fokussiert. Höchstens nach einem Erfolg würde Jubel fehlen. Am Ende dient es aber unserer Sicherheit.

Tim:  Das kann ich nicht so genau sagen. Die Atmosphäre leidet natürlich darunter, ob dieses speziell Auswirkung hat auf den Wettkampf hat, bleibt abzuwarten. Schlussendlich muss sich jeder Athlet/in der Situation stellen, somit sind die Bedingungen für alle gleich!

Mit welchem Gefühl fährst Du zu den Paralympischen Spielen in diesen Zeiten (Corona)?

Elke:  Mit gemischten Gefühlen.

Tim:  Mit besorgten, die Ansteckungsgefahr ist präsent trotz Impfung. Das Virus macht mir schon große Sorgen, denn ein positiver Test hat enorme Auswirkung nicht nur für mich, sondern für das ganze Team.

Aus Deiner Sicht. Hätten die Spiele erneut verschoben werden müssen?

Elke:  Aus organisatorischen Gründen, dem zeitlichen Rahmen, wäre das gar nicht möglich gewesen.

Tim:  Wenn man den Vergleich heranziehen möchte hinsichtlich der Fußball EM und anderen sportlichen Veranstaltungen; auf gar keinen Fall! Es wäre fatal und nicht tragbar für die gesamte Sportwelt!

Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen. Wir drücken Euch die Daumen, dass in sportlicher Hinsicht eure Wettkämpfe erfolgreich verlaufen und natürlich, dass ihr die Paraolympischen Spiele in Tokio genießen könnt!

良いショットをお祈りします      (Wir wünschen Euch Gut Schuß)

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