Das erste Mal - Tim Juschkat

Juschkat, TimTim Juschkat, mehrfacher Goldmedaillengewinner bei Landes- und Deutschen Meisterschaften vom Schützenvereins Dibbersen-Donnerstedt-Horstedt, den man wohl einen Sportschützen aus Leidenschaft nennen kann, hat seine Gedanken vor, während und nach dem ersten Wettkampf nach der langen Corona Pandemie einmal zu Papier gebracht. Danke Tim!

 "Das erste Mal" von Tim Juschkat

Heute war es so weit, der erste Start bei einer Landesmeisterschaft nach dem Lockdown. Heute ging unser Sportstättenwart Tim Juschkat in der Disziplin Kleinkaliber 3x20 bei der Landesmeisterschaft für uns an den Start, wir fragten ihn, wie es war, nach so langer Zeit endlich wieder auf der Bühne zu stehen.

Tim: Die letzten Wochen kamen Gefühle in mir auf, welche ich nicht kannte, eine Unzufriedenheit, Ängste und eine gewisse Leere, es ist nicht leicht sich so etwas einzugestehen aber so ist es gewesen.

Nun kam der Tag an dem mich meine Trainerin Mona Elling informierte, dass es für mich am heutigen Tag heißt Start zu 105min Wettkampfzeit, aber was nun, Erleichterung, keine Spur, es fühlte sich an wie vorbei mit der Ruhe, aber war es nicht die Ruhe, die mich so aus der Bahn brachte?

Nun auf auf, Sportgerät vorbereitet und Sachen gepackt, ab ging es nach Vechta zur Anlage des SV Stoppelmarkt.

Auf dem Weg drückte ich viele Lieder weiter, sie gefielen mir nicht, der Himmel schien mir trüb zu sein und der Weg ewig lang.

Angekommen auf der Anlage in Vechta, traf ich alle meine "Kontrahenten" wieder, welche längst zu Freunden geworden sind und mit denen ich auch schon für den ein oder anderen Verein geschossen habe, es war wie nach Hause kommen.

Nun die Vorbereitung auf den Wettkamp, wir tauschten uns aus über das Training während Corona und was sich so getan hat in der Familie usw. und bereiteten uns dabei vor.

Nun war es so weit, Paul Menke vom SV Stoppelmarkt rief uns auf, die Stände einzunehmen.

Es war wie Fahrradfahren, ein tausendfach einstudierter Ablauf, aber dennoch ein ganz neues Gefühl, hatte ich doch in den 30 Jahren meiner Karriere noch nie pausiert.

Meine Laune wurde besser, das Adrenalin schoss durch meinen Körper, ein Grinsen machte sich breit und ich begab mich in den Kniendanschlag, der ersten Anschlagart des 3x20 Programms auf die das liegend und stehend Schießen folgen.

Nun senkte ich den Kopf, blickte durch die Visierung und nahm mit dem Zeigefinger den Druckpunkt an meinem Abzug, nun wurde es mir schlagartig klar, das war es was mir fehlte, eine Träne floß mir die Wange herunter und mir wurde klar, wie toll es ist, ein Ziel zu verfolgen, Leistungssport zu betreiben, einer Gemeinschaft anzugehören und vor allem, seine Farben, seinen Verein, ja seine Heimat und Freunde zu vertreten und für sie an den Start gehen zu dürfen.

Der Wettkampf lief schleppend an, Knieend lag ich noch zurück, kämpfte mich aber als Bester liegend und stehend Schütze noch nach vorn auf Platz 3 zur Bronzemedaille, gefolgt von meinem Standnachbarn und Freund Felix Otten.

Nun war es geschafft, der alte Mann ist wieder da und platziert sich in seinem letzten Jahr in der Klasse Herren 1 noch einmal auf den Medaillen-Rängen, dachte ich für mich selbst. So kann es in den 11 folgenden Disziplinen gern weiter gehen schweiften meine Gedanken ab und ich zog die Schiesskleidung aus.

Nun ging es wieder in die Heimat und siehe da, der Himmel, unverändert, erschien er mir dennoch plötzlich leuchtend blau und jedes Lied gefiel mir so gut, dass ich das Radio voll aufdrehte und mir wurde klar:

LEISTUNGSSPORT IM VEREIN MIT MEINEN FREUNDEN VOM Schützenverein Dibbersen ,DASS WAR ES WAS MIR SO FEHLTE, VERTRAUEN, ZUSAMMENHALT, EHRGEIZ, ZIELE, FREUNDSCHAFTEN, TOLLE MENSCHEN

EUER TIM

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