NWDSB 64. Landesschützentag in Cuxhaven – „Schützen sind Patrioten, keine Nationalisten“ – „Junge Menschen sollten den Schützenvereinen beitreten“ – das stellte Staatssekretär Ferlemann als Schirmherr fest
Prächtig der Einmarsch der Fahnen und Banner, voran das Banner des NWDSB, gefolgt von den Bannern und Standarten des Gastgebers und weiterer Bezirke und vieler Vereine des Bezirkes Elbe-Weser-Mündung nach den Klängen der Hechthausener Ostemusikanten.
Als Gastgeber begrüßte dann Präsident Thomas Brunken die Teilnehmer der Festveranstaltung. Sein besonderer Dank galt dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr Enak Ferlemann für die Übernahme der Schirmherrschaft dieses Schützentages.
Bürgermeister Dr. Getsch stellte in seinen Grußworten seine Stadt vor und bat die Teilnehmer, doch mal wieder zu kommen, denn Cuxhaven habe viel zu bieten.
NWDSB Präsident Jonny Otten begrüßte den Schirmherrn und die große Anzahl von Ehrengästen. Groß war ebenfalls die Zahl der Gäste aus den befreundeten Landesverbänden die Abordnungen geschickt hatten. Sein besonderer Gruß galt dem DSB Präsidenten Heinz-Helmut Fischer, Staatssekretär Stephan Manke in Vertretung des Innenministers und Senatorin Anja Stahmann der Stadt Bremen. Auch Vertreter der Firmen, mit denen man zusammenarbeitet, waren viele der Einladung gefolgt, so wie auch eine große Zahl der NW Ehrenmitglieder. Der Willkommensgruß galt ebenso auch den jetzt schon anwesenden Delegierten der Bezirke und den erfolgreichen Sportlern.
Es sei ein guter Brauch, dass die Nordwestdeutschen Schützinnen und Schützen ihren jährlichen Schützentag wechselnd in den verschiedenen Regionen des Landes ausrichten. So führte in diesem Jahr der Weg in den Bezirk Elbe-Weser-Mündung in die Stadt Cuxhaven, die wie geschaffen sei für einen großen Schützentag.
Man sei gerne in diese Stadt gekommen. Er bedankte sich beim Staatssekretär Enak Ferlemann für die Bereitschaft, in den kommenden Tagen, unter seiner Schirmherrschaft, hier tagen zu dürfen. Er versicherte, dass der Verband – entgegen dem, was manche Medien so verbreiten – angenehme Gäste sein würden.
Das Schützenwesen sei entstanden aus den ältesten Organisationen mit bürgerlichem Engagement. Auch wenn sich das Aufgabengebiet in den Jahrhunderten grundlegend gewandelt habe, seien Schützenvereine für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Das soziale Miteinander von Jung und Alt, die Integration von Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund und Menschen mit Handicap können nur wenige Organisationen meistern. Dazu kommen Schützenfeste, die nicht nur verbindend wirken, sondern oft einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Lebensqualität für eine Gemeinde, für eine Stadt ausmachen.
Dieses werde vielerorts erkannt und er bedankte sich bei allen Kommunen für die mannigfaltige Unterstützung, die sie unseren Vereinen angedeihen lassen, aufs Herzlichste. Dabei geht es nicht nur immer um die finanzielle Unterstützung beim Bau oder der Renovierung von Sportstätten oder der Jugendarbeit, sondern auch um die ideelle Hilfe. Denn man brauche diese bei der Organisation von Veranstaltungen, wenn es darum gehe, schnell und vor allem unbürokratisch an die erforderlichen Erlaubnisse und Genehmigungen zu kommen. Und in diesem Zusammenhang bitte ich auch darum, bei der Festlegung eventueller Gebühren größtmögliche Milde walten zu lassen. Denn all das, was bei einer Veranstaltung als „Gewinn“ herauskäme, wird sofort wieder in unser Gemeinwesen investiert, fließt also postwendend zurück.
Manches könne auch an einem vollkommen falschen Bild liegen, das die öffentliche Meinung von den Schützen habe. Dieses verzerrte Bild eines für die Bevölkerung gefährlichen Schützenwesens schüren genau die Bild-gewaltigen Medien, die lieber auf Quote statt auf Seriosität und Wahrheit setzen und nur noch dem Volk nach dem Mund reden.
Er bat daher um die ideelle Unterstützung der Schützenvereine von allen Seiten nach dem Motto des heutigen Schützentages: „All tosomen“.
Er wünschte abschließend allen Teilnehmern aller Veranstaltungen erlebnisreiche und eindrucksvolle Tage.
Staatssekretär Ferlemann sagte zu Beginn der Festansprache, daß er als Mann der Region gerne die Schirmherrschaft übernommen habe. Nachstehende Punkte wurden von ihm angesprochen, wobei alles zu dem Motto „all tosomen“ passte:
- Schützen seien Patrioten und keine Nationalisten
- Nationalisten wollen Grenzen gegenüber Nachbarn aufbauen, Patrioten lieben die Heimat und denken über Grenzen hinaus
- Schützen erfüllen soziale Funktionen
- Schützenwesen sei ein Leuchtturm unserer Geschichte
- Nicht Facebook oder Twitter dürften das menschliche Miteinander bestimmen sondern das direkte Miteinander müsse der Maßstab sein.
- Sportliche Auseinandersetzungen waren für dieses Ziel immer hilfreich
- Im Schützenwesen zeige sich, daß Tradition, Lebensfreude und Gemeinschaftssinn, Heimatliebe und Mitmenschlichkeit stiften kann
- Eine freiheitliche Gesellschaft lebe davon, dass Menschen Verantwortung übernehmen für sich selbst, für andere und für das Gemeinwesen,
- Er persönlich würde jungen Leuten zu einer Mitgliedschaft in einem Schützenverein raten, weil hier der Gemeinschaft etwas Gutes getan wird.
- Schützen seien Verbündete für das Bemühen, die Werte zu erhalten.
Zum Abschluss seiner Festrede sprach er sich gegen die Forderungen nach Verschärfung des Waffenrechtes aus. Dies käme immer dann, wenn einzelne sich radikalisieren.
Er appellierte an alle: „Halten Sie das Banner des WIR-Gefühls auch weiterhin hoch, dann schaffen wir auch alle Schwierigkeiten“!!!
Als Vertreter des Innenministers betonte Staatssekretär Stephan Manke, dass man nach wie vor zum Sport in Niedersachsen stehe. Mit vielen Unterstützungen habe man auch dazu beigetragen. Man sei stolz auf die Vereine und die Schützen in Niedersachen.
DSB Präsident Heinz Helmut Fischer überbrachte die Grüße des DSB und ging auf die Strukturen des Verbandes ein. Der Neubau des BLZ in Wiesbaden nehme nun Konturen an und man werde das Zentrum in 2017 in Betrieb nehmen. .
Wichtig für den DSB sei es, dass man bisher für die Olympiade 18 Quotenplätze erreicht habe wo alle mitgewirkt haben. Die Stunde der Wahrheit schlage aber in Rio. Denn die Gelder gibt es nur für erreichte Medaillen und da hoffe der DSB auf die Teilnehmer.
Weiterhin habe man viel für die Inklusion getan. Zudem sei es erfreulich, daß das Schützenwesen immaterielles Kulturerbe geworden sei.
Auch ging er auf die doch großen Mitgliederverluste des NWDSB ein. Man sehe das in Wiesbaden doch mit großer Sorge. Hier müsse man in der Region aktiv werden, um die Vereine zurückzugewinnen und bei Neugewinnung aktiv werden. Zusammenarbeit sei gefragt und nicht gegeneinander im Verband arbeiten. Nur gemeinsam könne man das erreichen.
Im Rahmen der Feierstunde gab es zusätzlich die Bannerübergabe von Cuxhaven an Bremen und die Ehrung von Sportlern und verdienten ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern.
– siehe gesonderte Berichte-
Zum Abschluss der Feierstunde sagen alle die Nationalhymne und dann endet die Feierstunde mit dem Ausmarsch der Fahnen.